Montag, 26. November 2012

Sie + Er Lauf 2012

2 Wochen ist es nun schon wieder her, dass im Prater der 29. Sie + Er Lauf stattfand. Ein Mann und eine Frau bilden ein Team und laufen nacheinander jeweils 4 km, die jeweiligen Zeiten werden dann addiert. Topmotiviert meldete ich meinen Er und mich an, sehr demotiviert verlief die Woche davor. Am Mittwoch vor dem Lauf fand mein vorletzter Trainingslauf zusammen mit Lena statt und wir brachen unseren Pace-Negativrekord 2012, aber so richtig. Gänzlich ohne Kraft kämpften wir gegen den Wind, der so ziemlich die Luft aus mir blies.

Sonntag war dann der Tag des Laufes. Ich holte meinen Er ab und zusammen gings ab in den Prater. Zuerst einmal war ein wenig Einlaufen angesagt. Leichter gesagt als getan mit einem normalen Rucksack - ich also schon davor irgendwie fertig und zweifelnd, weil alle, die sich einliefen, irgendwie so schnell aussahen (und es ziemlich sicher sogar waren, schließlich kratzte ich mit meinem Tempo am letzten Drittel der Teilnehmer). Aber ja, man soll sich ja nicht mit anderen vergleichen. Auf meine Zweifel wurde zumindest nur entgegnet: "Selbst schuld, hättest trainiert, dann wärst auch schneller". Er ist immer so ehrlich.

Der Countdown ertönte und ich war froh, doch nicht den ersten Part übernommen zu haben, noch. Als ich dann nämlich an der Reihe war, war es noch ziemlich einsam auf der Laufstrecke. Anfangs bewegte ich mich langsamen Trabschrittes zum Start und wunderte mich, wieso die anderen Läufer eigentlich so loshetzten. Im Übergabebereich wird nämlich keine Zeit gemessen, wozu die spärliche Energie denn schon jetzt verschwenden?


Die Matte überquert, suchte ich erst einmal die anderen Läufer vor mir. Beinahe weit und breit war niemand zu sehen. Hinter mir rasten dafür einige heran und überholten mich schnellen Schrittes. Ich war mir sicher, das würde ein frustrierendes Rennen werden. Niemand da zum Überholen um zumindest Abschnittsweise ein wenig "anzuzahen", dafür war ich da, damit mich andere überholen konnten, klasse.
Ein paar Damen, die mich zuerst überholten, konnte ich allerdings am Ende des 1. Kilometers wieder ein- und überholen - das ewige Leid mit dem zu schnellen Start halt.

Das erste Drittel war dann bald geschafft, dank zu schnellem Start und ständigem überholt werdens besonders mühsam.
Im zweiten Drittel hatte ich mich an meine Rolle schon ein wenig gewöhnt, nutzt ja eh nix. Weiterlaufen und das Beste geben war angesagt. Ich weiß noch, dass ich mich im 2. Drittel dafür verfluchte, dass ich mich hier überhaupt angemeldet hatte und, dass ich mich für den nächsten Lauf garantiert nicht anmelden werde, viel zu anstrengend dieses Laufen, sehen meine Beine übrigens auch so.

Die letzte Kehre bei Kilometer 3 war gefühlt übrigens 5x so lang wie die vorherigen Kilometer. Die Wende kam und kam einfach nicht! Da rennt man bei der Hälfte am Ziel vorbei und dann kommt dieser letzte Zwischenpunkt nicht, wenigstens hatte ich inzwischen meinen Rhythmus gefunden.

Der Wendepunkt kam dann übrigens doch noch und mit ihm das Ziel vor Augen. Plötzlich war der letzte Kilometer nur noch halb so lang und das "rote Tor" kam immer näher. Was für eine Freude! Aber so groß war die Freude dann auch wieder nicht, um für die Lena beim Zieleinlauf in die Kamera zu lächeln, es war eher eine Gesichtsentgleisung.

Die Uhr zeigte eine überraschende Pace von ca. 5:40, kein schneller Schritt für die Menschheit, aber viele schnelle Schritte für mich. Ich sagte doch, meine Zeit ist noch wunderbar ausbaufähig.


So, klingt ja alles irgendwie ziemlich negativ, aber wie sollte es anders sein. Nach dem Lauf werden die Gedanken erstmal verdrängt, Freude kommt auf und die nächsten Wettkampfpläne werden geschmiedet.

Da es beim Sie + Er Lauf so viele Wertungen gibt (Bekannt-/Verwandtschaftsgrad + Altersklassen), hatten wir sogar die Chance auf einen Stockerlplatz. Hatten ja, ich war leider zu langsam. Letztes Jahr hätten wir mit dieser Zeit sogar mit Abstand noch den 2. Platz gemacht. Ich habe also den Zenit meiner Karriere verpatzt, war aber dennoch glücklich. Pokal hätte es eh nur für die Ersten gegeben.


Ok, ganz schön langer Roman für 4 km. Sollte ich eines Tages einen Marathon beenden, dann werde ich meinen Bericht in einem 45-bändigen Werk herausgeben!

Samstag, 24. November 2012

Laufen mit Musik im Ohr!?

Mir ist erst gestern aufgefallen, dass ich mich, wenn mir beim Laufen ein anderer Läufer mit Stöpseln in den Ohren den Weg kreuzt, oft frage, was derjenige wohl gerade hört.

Meistens laufe ich ja alleine, und lange Strecken laufe ich nie ohne Berieslung. Ich habe bis jetzt schon einiges ausprobiert. 
Anfangs unterhielten mich oft "Die drei Fragezeichen" Hörspiele, dann hab ich mal Wissenshörbucher ausprobiert, aber nach einigen Minuten lies bei denen schon die Konzentration nach und ich hatte nach 10 Minuten keine Ahnung mehr, worum es eigentlich ging.
Bei einer eigenen Playlist verspür ich zu oft den Drang, die Lieder nicht bis zu Ende zu hören und immer wieder weiterzudrücken.
Ihr seht also, ich befinde mich in einer schwierigen Lage ;)
Aber ich hab jetzt endlich ein passendes Laufberieselungsprogramm für mich gefunden, das mich nicht schon nach 15 Minuten langweilt und nervt.
Auf Kurzstrecken höre ich gerne meine eigene Playlist, und bei allem über 7km begleiten mich Superfly (Wiener Radiosender) und ab jetzt auch Domian Podcasts (ganz easy auch über iTunes gratis zum Runterladen verfügbar).


Da ich sowieso jede Domian Sendung daheim nachhöre, wenn ich sie verpasst habe, hab ich gestern einfach mal einige Podcasts auf meinen iPod geladen und war gespannt, ob auch hier meine Konzentration auf die Stimmen während des Laufens nachlassen würde.
Knapp 1 1/2 Podcasts später war ich 15 km wie im Flug gelaufen und wusste auch noch ganz genau, worum es bei den ganzen Anrufen gegangen ist.
Ich bin froh, endlich eine ruhige Alternative zur Musik beim Laufen gefunden zu haben.

Mich würde interessieren, was ihr so hört, oder ob ihr überhaupt etwas dabei hört?

Ich konnte eine Zeit lang die Musik überhaupt nur ganz leise einschalten, weil ich meine Atmung hören musste, und auch jetzt noch muss ich ab und zu zeitweise einen, oder beide Stöpsel raustun, weil ich mich plötzlich gestresst und eingeengt fühle.

Freitag, 23. November 2012

30 Läuferfragen - Frage 1

Damit ihr euch ein besseres Bild über uns machen könnt, starten wir die "30 Läuferfragen Challenge" und werden nach und nach die Fragen beantworten.
Eure Geschichte interessiert uns übrigens auch, also erzählt doch auch ein wenig von eurem Werdegang (und hinlasst ggfs den Link)!


Part 1:
  1. When did you start running and why?
  2. Why did you continue to run?
  3. What ultimate running goal would you like to accomplish?
  4. Tell us about your first race or when you plan to start!
  5. What’s your favorite distance to run or race and why?
  6. To you, what’s the hardest thing about running?
  7. Who supports you the most with your running goals and why do you pick them?
  8. Show us a picture of your running shoes! What are they and why do you like them?
  9. What’s the strangest or most embarrassing thing that’s ever happened to you on a run?
  10. Where do you run: treadmill, street, track, trail? And why do you prefer running there?


Also Barbara, wann hast du zu laufen begonnen und warum?
Als ich vor 1 1/2 Jahren mit dem Laufen begonnen habe, hatte ich schon seit etwa 2 Jahren meine Laufausrüstung daheim (naja gut, Ausrüstung würde ich das heute nicht mehr nennen), konnte mich aber dann doch nie überwinden. Ich war überzeugt, dass genau dann die Leute aus dem Fenster sehen, durch die Büsche hindurch sehen können und sich über mich amüsieren.
Eines Abends nahm mich mein Freund dann aber mit, weil er überzeugt davon war, wie gut mir das Laufen tun wird. Im Nachhinein sollte er damit Recht behalten (danke übrigens, auch wenn du es jetzt bereuen solltest, dass du dir ab und zu meine wirren Gedanken zum Thema Laufen anhören musst).
Aber damals war es kalt, nass und dunkel draußen. Zumindest meine Ausrede mit den anderen Menschen konnte ich jetzt also nicht mehr bringen. Nach 2 km mit einer kurzen Pause war das ganze Spektakel dann aber schnell wieder vorbei. Meine Lunge hatte noch nie so geschmerzt und während dem Laufen fragte ich mich ständig "Wieso mache ich das eigentlich?"; stehen bleiben wollte ich aber trotzdem nicht. Vom Muskelkater die Tage danach brauche ich erst gar nicht reden.



Und du Lena? Seit wann und warum läufst du?
Ich wurde im Gymnasium in der Unterstufe von meiner Sportlehrerin zum Laufen, und auch zu meinem ersten Frauenlauf, genötigt. Da ich damals aber die Unkoordination und Unsportlichkeit in Person gewesen bin, hatte ich nur bedingt Spaß am Laufen, vor allem, weil ich nie wirklich Ausdauer hatte, weshalb ich mich auch viel mehr mit Sprints anfreunden konnte, da war ich immer die Schnellste.

In der Oberstufe war mit Laufen nicht mehr viel. Eine Zeit lang hab ich dann mit 17 wieder angefangen, aber mehr um meinen Bruder beim Abnehmen zu motivieren. Der war dann rank und schlank und ich bin kurz danach mit meinem Freund zusammengekommen. Er hat mich dann zum Krafttraining gebracht und nach und nach fing das mit dem Laufen wieder an. Erst nur als Ausgleich zum Radfahren, als Ausdauersport, aber seit etwa drei Jahren aus Passion.
Besonders die letzten zwei Jahre hatte ich so viel Spaß am Laufen und am Sport, dass ich mir ein Leben ohne diese beiden Dinge nie wieder vorstellen kann.

Montag, 19. November 2012

Da war doch noch was ...

... ja, und zwar meine letzten paar Laufbewerbe in diesem Jahr, bzw. sollten sie die letzten bleiben, inzwischen wurde ich ja überredet und muss (ja, inzwischen macht es nur mehr wenig Freude ^^) an einem Adventslauf teilnehmen. Ich kann aber auch so schlecht Nein sagen, ärgerlich ... ^^ Wenigstens quält sich Barbara mit mir!

Nun gut, jetzt aber zu den Läufen:
Im September standen neben dem Women's Run und dem Night Run, über die ich hier und hier berichtet habe, noch der Wachau Marathon, der Krebsforschungslauf und der Badener Meilenlauf, im Oktober dann nur noch der Business Park Stiegenlauf. 

Der Wachau Marathon war toll, auch wenn ich nicht die ganzen 42,195 gelaufen bin, sondern nur mickrige 10,55 km, sprich die Viertelmarathon-Distanz. Die Anreise war viel aufregender als der Lauf selbst.
Früh morgens ging es zusammen mit einer Freundin per Zug nach Krems und von dort dann mit dem Schiff nach Dürnstein. Bei der Hinreise und dem Start war es noch extrem kalt, aber zum Glück hab' ich mich davon nicht abschrecken lassen, und bin wie immer in Racerback und Shorts gelaufen, sonst wäre ich wohl mitten auf der Strecke eingegangen. Die Sonne hat so heftig zu scheinen begonnen im Laufe des Vormittags, dass ich sogar einen Sonnenbrand bekommen hab'.
Jedenfalls, nach einem fast-Sturz auf den ersten 500m im Tunnel, liefen sich die restlichen 10km, übrigens meine ersten 10,5 km bei einem Laufbewerb, wie geschmiert. 
Auf der Bundesstraße, entlang der Donau, vorbei an Weinreben und Feldern verging die Zeit wahnsinnig schnell und da ich mich noch nicht so gut einschätzen konnte auf die Distanz, ließ ich es etwas langsamer angehen, so dass ich selbst im Ziel noch viel Ausdauer hatte.
Aber ich sag euch, die letzte 3 km waren pure Folter. Man kommt in Krems an, sieht schon das Ziel und muss dann noch durch hunderttausend Gasserln laufen, Folter!
Mein Fazit also: Sehr schöner Lauf, sehr gute Zielverpflegung, gerne wieder!

v.l.n.r.: kalt und windig auf dem Schiff / mit dem Schiff ging's nach Dürnstein / Zielgerade / Yeah!


Der Krebsforschungslauf war ein Charity-Lauf, bei dem man Runden sammeln konnte. Jede 800m Runde brachte 5€ ein.
Nach der Arbeit bin ich noch schnell hingehetzt, konnte aber, da der Lauf nur noch eine Stunde offen hatte, und aufgrund meiner Erschöpfung leider nur noch 10 Runden hinlegen. Der Lauf war super organisiert, es herrschte eine tolle Stimmung, also bin ich nächstes Jahr sicher wieder dabei!


Rundenbeginn / Stau bei der Stempelstation, na ich schau aber freudig / Anmeldung


Der Badener Meilenlauf fand auf einer Trabrennstrecke statt, ihr wisst schon, da wo sonst immer Pferde laufen. Wie der Name schon sagt, konnte man 1, 2, oder 3 Meilen laufen. Da ich echt so gar keine Kraft mehr hatte, bin ich natürlich nur die eine Meile gelaufen ;).
Und auch hier wieder, kaputt von der Arbeit mit dem Auto ewig nach Baden gefahren (danke, persönlicher Chauffeur!), und dann dort sofort an den Start. Hinter einem Startauto, mit fliegendem Start. Ich wurde überholt und überholt, .... und hab ich schon erwähnt, dass wir auf einer Trabrennbahn gelaufen sind? Also auf (noch dazu) feuchtem Sand und Kies, ... absolut keine Bodenhaftung und kein Widerstand, und Sand vom Läufer vor einem im Gesicht. So anstrengend war noch kein Lauf zuvor. Desaströse Zeit, aber immerhin, 1.te in meiner Altersklasse.

na, wer findet mich / Startauto / Tribüne / yeah again ^^

Mein Highlight des Jahres war aber der Businnes Park Vienna Stiegenlauf!
Ohne Training bin ich an den Start der Classic Challenge, absolut unmotiviert und nervös, weil es mein erster Stiegenlauf gewesen ist, aber oben angekommen war ich einfach nur glücklich und angetan von der tollen Aussicht.
23 Stockwerke, 440 Stiegen. 5ter Platz bei den Frauen (vor der Meissnitzer) und auf der Gesamtwertung einen Platz hinter dem Assinger, na bitte ;)
Wirklich toll organisiert, super Preise und eine so angenehme und mitreißende Stimmung! Nächstes Jahr definitiv wieder (dann aber mit Training!)

da ging's rauf / Ergebnisse und Live-Übertragung aus dem Stiegenhaus / verdient!



Gut, das war's jetzt endlich. Wart ihr bei einem, oder mehreren der Läufe dabei? Welche Läufe stehen bei euch noch an?

Freitag, 16. November 2012

Aufwärmrunde

In den Beinen juckt es uns ja jetzt schon länger, aber in letzter Zeit juckte es uns auch ganz schön in den Fingern beim Gedanken daran, einen Laufblog zu realisieren.
Wir möchten einen unterhaltsamen, abwechslungsreichen, informativen und vorallem persönlichen Laufblog mit unseren Auf und Ab's und einer gesunden Portion Selbstironie gestalten. Wenn ihr allerdings pure Ernsthaftigkeit und harte Trainingspläne erwartet, dann raten wir euch doch zu Jack Daniels Laufformel, denn bei uns wird es auch bunte Bilder geben.

Ganz kurz zu uns:

Auf der einen Seite bin da ich, Barbara, ich laufe seit über 1 1/2 Jahren und um es kurz und schmerzlos zu sagen: Da ist noch viel Luft nach oben hin offen und ich denke und hoffe, dass ich noch nicht den Zenit meiner Laufkarriere erreicht habe und doch noch etwas Potential in mir steckt.
Aber um hier einmal alles auszuschöpfen, muss ich meine Faulheit endlich ablegen und nicht immer den gemütlichen langen und langsamen Lauf dem Intervalltraining vorziehen. Achja, diesen Winter sollte ich dann vielleicht auch die Sache mit der monatelangen Pause überdenken, nicht, dass sie letztes Jahr geplant war, aber nunja, man kommt da manchmal in so Teufelskreise.





Auf der anderen Seite bin ich, Lena. Ich laufe seit 3 Jahren richtig (davor zwar schon seit einigen Jahren, aber nur unregelmäßig) und bei mir ist etwas weniger Spielraum nach oben, aber ich habe durchaus noch hochgesteckte Ziele, die ich erreichen möchte.
Dieses und letztes Jahr war ich relativ fleißig und konnte mir beide Male einen Stockerlplatz beim Laufcup sichern und sage mir danach jedes Mal "Nie wieder", aber mal ehrlich, ich bin halt medaillengeil ;)
Über den Winter werde ich es also ein bisschen langsamer angehen und der da über mir kräftig in den Hintern treten.