Donnerstag, 24. Oktober 2013

Vienna Night Run 2013

Barbara - normal
Lena - kursiv

An einem sehr kalten Dienstag Anfang Oktober fand mal wieder der Vienna Night Run statt. 5 km um den Ring, Start und Ziel war der Rathausplatz. An einem ebenfalls sehr kalten Montag kamen alle arbeitenden Mitläufer auf die Idee, sich die Startnummern abzuholen, denn nicht jeder hat Dienstagvormittag die Zeit dazu.


Aber ich möchte jetzt gar nicht weiter auf die ganzen Ärgernisse eingehen. Einerseits hat man es vermutlich eh mitbekommen, andererseits möchte ich mich jetzt nicht wieder darüber aufregen und komme lieber gleich zum Wesentlichen:
Wie gesagt, es war sehr kalt an diesem Dienstag und wir zitterten in unseren kurzen Hosen und den Langarmshirts dem Start entgegen. 

Eine wirkliche Zielzeit hatte ich mir nicht gesetzt "unter 30 Minuten, passt schon", denn eigentlich reicht es mir mit den Wettkämpfen für dieses Jahr und ich wollte ihn einfach hinter mich bringen. Allerdings wollte ich es einmal ausprobieren, ob es besser laufen würde, wenn ich den ersten Kilometer mal nicht zu schnell angehe und nicht ständig versuchen würde, Leute zu überholen.
Der Startschuss fiel also und den ersten Kilometer lief ich in ca. 5:30, immer noch ein wenig zu schnell, aber vergleichsweise hatte ich mich gut im Griff. Das 2. Kilometerschild erschien sehr plötzlich und ich sah auf die Uhr, irgendwas um die 8:xx - ok, die Kilometerschilder stimmen nicht, denn so schnell war ich jetzt wirklich nicht. Muss ziemlich schwer sein die richtig aufzustellen.
Also gut, die Uhr wurde für den Rest des Laufes beinahe komplett ignoriert und ich bin in einem netten Rhythmus gelaufen und zwar ohne Anstalten, irgendjemanden auf Teufel komm raus überholen zu müssen.
Dann kam Kilometer 4 und meine Taktik brachte hier nichts, denn ich hatte, wie immer, einen Einbruch. Ich redete mir zwar die ganze Zeit gut zu nicht langsamer zu werden, aber es half trotzdem nichts. Während ich also ein bisschen langsamer wurde und mich wieder ein bisschen trocken wischte - Wie kam ich eigentlich auf die Idee so viel anzuziehen? - konnte ich einem Gespräch zwischen 2 Männern lauschen. "Mir ist viel zu kalt zum Laufen!" Jetzt war ich neugierig und schwenkte meinen Kopf nach rechts und konnte nicht glauben, so etwas von jemanden zu hören, der eine lange Hose, langes Shirt (oder war es gar eine Jacke + Shirt?), Haube und Handschuhe trug. Ich musste mir gleich noch einmal mit dem Handrücken über die Stirn fahren.
Der letzte Kilometer war inzwischen angebrochen und ich konnte es kaum erwarten beim Parlament in die Kurve zu gehen und endlich das Ziel vor Augen zu haben. In der Kurve angelangt, war erstaunlich viel Platz und die Motivation für einen kleinen Zielsprint augenscheinlich da, denn dieser war sogar schneller absolviert als die ersten Meter beim Start. Sowas ist mir noch nie passiert.


So und jetzt noch mein (Lenas) Senf dazu:
Die Startblöcke wurden dieses Jahr tatsächlich kontrolliert, was ich als sehr angenehm empfand, weil sich so zumindest keine Nordic Walker dazwischendrängeln konnten, aber die vorausgesehene Laufzeiten der einzelnen Startblöcke waren viel zu weit gefasst.
Laut Laufzeit hätte ich in den ersten Block gehört, hab' mich dann aber zusammen mit Barbara im zweiten angemeldet, was dann eindeutig ein Fehler gewesen ist, weil trotzdem noch viel zu viele eindeutig langsamere Läufer mit uns weggestartet sind. Es war zwar dieses Jahr leichter nach dem Start zu überholen, aber trotzdem durchaus noch mühsam. 
Die ersten drei Kilometer gingen gut mit einer 4:30 Pace, ich war überrascht, dann kam aber der Einbruch und ich wurde langsamer, Kilometer 4 hat mir dann den Rest gegeben, denn plötzlich kam so ein starker Gegenwind, dass es mir ernsthaft die Luft abgeschnürt hat. Mit Atemnot bin ich dann auch ins Ziel gelaufen und war froh, den Lauf endlich hinter mir zu haben, ... ich hab nämlich seit langem eine Aversion gegen diesen Lauf und werde nächstes Jahr dann auch endlich aussetzen. 

Mittwoch, 9. Oktober 2013

DM Frauenlauf Bratislava

Barbara = normal
Lena = kursiv

Keine 2 Wochen ist es her, als Lena und ich uns ins Auto schmissen und nach Bratislava fuhren, um lächerliche 4 km beim Frauenlauf mitzurennen. Lächerliche 4 km? So lächerlich können sie nicht gewesen sein, wenn ich mein Jammerpensum die Stunden davor nochmal genauer betrachte.
Gut, die 4 Kilometer an sich sind nicht das Problem, das Problem war eher, diese in einer halbwegs ansprechenden Zeit zu laufen; ein Unterfangen, dass nach diesem Sommer nicht unmöglicher erscheinen konnte. Abgesehen davon bieten Läufe am Nachmittag/Abend einfach zu viel Spielraum für solch aufkeimenden Gedanken.

Start und Ziel war beim Shoppingcenter Eurovea in Bratislava, wir holten dort unsere Startnummern ab, schlenderten noch durch die Geschäfte und zogen uns dann beim Auto in der Garage um und fällten dort den endgültigen Beschluss gemütlich zusammen zu laufen. Um den letzten Druck von Lenas Schultern zu nehmen, riss sie sich noch den eingebauten Chip von der Rückseite der Startnummer und los ging es bei Traumwetter direkt an der Donau. (Ich schwöre hiermit, dass ich das nie wieder tun werde, eigentlich ein absolutes No Go für mich, außer beim Ausnahmefalle Wachau Marathon ^^)

Bei einem Gehsteig von vielleicht 2 bis 3 Metern Breite, Kopfsteinpflaster und "Hügerln" im kontinuierlichen Abstand dauerte es nicht lange bis Lena ihre Entscheidung, den Startchip zu entfernen, nicht bereute und wir kamen gar nicht auf die Idee irgendjemanden so schnell wie möglich zu überholen. Irgendwann wurde der Weg allerdings besser und bei KM 2 kam die Wende und es ging zurück ins Ziel. Bevor uns allerdings wieder das Kopfsteinpflaster bevorstand ging es noch auf die 3 spurige Straße, von der eine Spur mit ein paar Verkehrshütchen "gesichert" war und der Samstagsverkehr gab abgastechnisch alles für uns.


Wir waren aber noch immer ganz gut dabei, überholten am letzten Kilometer dann noch mindestens 2 Österreicherinnen und konnten uns im Ziel angekommen, endlich unsere rosa (mal was anderes) Medaille abholen.

Der Blick auf die Uhr vermeldete eine Zeit von etwas mehr als 22 Minuten und ungefähr 100 m zu wenig an Laufstrecke, wir scheinen wohl mehr als Ideallinie gelaufen zu sein ...

B: Oh gar nicht mal so schlecht und ich hab nicht gejammert!
L: Ja, ich hab mich eh gewundert.
B: He, ich brauchte die Luft halt anderweitig.


Mit dem österreichischen Frauenlauf ist dieses Event nichtmal annähernd zu vergleichen (klar, bei 30.000 Teilnehmern wäre die Laufstrecke an der Donau zu einem "Triathlon" verkommen, aber auch für wesentlich weniger Teilnehmer wäre mehr Platz nicht ganz falsch), Bestzeiten kann man kaum erwarten (außer man startet ganz vorne weg) aber wir hatten aber trotzdem unseren Spaß (definitiv!!!) und wer weiß, vielleicht hat Frau Ilse Dippmann ja dort noch nach dem Lauf ein paar Tipps verteilt.