Donnerstag, 20. Februar 2014

Kraulen für Anfänger

Keine Sorge, ich zeige euch jetzt keine Schritt für Schritt Anleitung wie man richtig krault, indem ich auf einem Sessel liege und eine Badehaube auf dem Kopf trage (auch wenn ich die Vorstellung interessant finde), denn ich kann es ja selber nicht. Noch nicht. 

Aber ich bin gerade dabei das zu ändern und habe mich todesmutig (ja, ein bissl Wasser habe ich sicher schon geschluckt) für einen Kraulbasic Kurs angemeldet. Einen Abend pro Woche verbringe ich für eine Stunde im Schwimmbecken und bis zum Sommer sollte ich hoffentlich halbwegs etwas zusammenbringen, zumindest so viel, dass ich bei einem privaten Schwimmausflug so wirke, als wüsste ich was ich tue.

Irgendwie ist es schon komisch, dass ich erst so spät eine Schwimmschule aufgesucht habe, schließlich liebe ich das Element Wasser bereits seit ich denken kann. Es gibt keinen schöneren Anblick als das Meer oder einen menschenleeren Swimming-Pool. Noch schöner ist es, diese Ruhe auf der Wasseroberfläche zu durchbrechen und ins blaue Nass einzutauchen.
Als ich klein war, verbrachte ich meinen Sommer beinahe täglich im Freibad, am Wochenende am Badetümpel bei einer Freundin der Familie oder im Urlaub dann auch einmal am See oder Meer. Ja, ich erinnere mich sogar daran, dass ich, als ich klein war, auch alleine im Urlaub den Strand zum ersten Mal aufsuchte, weil meine Eltern zu lange brauchten. Danach war ich auch nur schwer wieder von dort fortzubringen. Das hat sich bis heute nicht geändert.
Ich verbinde damit schöne Erinnerungen und nach jedem Badeausflug fühle ich mich einfach nur wohl. Ich liebe diese angenehme Müdigkeit und den Geruch auf der Haut. Egal ob vom Meerwasser, vom Seewasser oder vom Chlorwasser. Ok, Meerwasser + Sonne + Sonnencreme = göttlich; da werde ich schon komisch beäugt, wenn ich am Badetuch schnüffel.


Aber ich schweife ab. Es war also höchste Zeit eine richtige Schwimmtechnik zu erlernen und so einen Grund zu haben, das Bad wieder öfters aufzusuchen. Als ich angemeldet war, bahnte sich auch schon das scheinbar größte Problem an. Die Ausrüstung. Es scheint so, als wären alle Badeanzüge und Bikinihosen für Frauen geschneidert, die maximal Größe 34 tragen und von Natur aus ein festes Bindegewebe haben. Es war also abzusehen, dass der Besuch am Samstag Morgen beim Eybl in der schrecklich beleuchteten Umkleidekabine nach unten gezogene Mundwinkel heraufbeschwörte.

Nachdem alle (bestellten) Badeanzüge der Reihe nach durchfielen (es scheitert schon daran, dass mein Oberkörper wohl zu lang sein dürfte und die Träger immer einen Zug am Rücken ausüben), entschied ich mich einen Sportbikini auszuprobieren. Ich hatte also ein und dasselbe Modell in 4 verschiedenen Größen daheim. Die kleinste Größe für oben, die größte Größe für unten. Ja, 4 Größen lagen da dazwischen, knapp geschnitten würde ich meinen und unpraktisch, dass man das Ober- und Unterteil nicht getrennt voneinander bestellen kann. Damit aber das Höschen selbst in der größten Größe auch nur irgendwas verdecken hätte können, dafür hätten wohl noch ein paar Meter Stoff mehr verarbeitet werden müssen.
Aber ich habe das Problem erkannt und gebannt. Die Männerabteilung, dein Freund und Helfer. Dort gab es die enganliegende Badeshorts für Männer , die mich zufrieden stellt und mich jetzt zuverlässig in meinen Einheiten begleitet.
Immerhin habe ich schnell eine gut sitzende Schwimmbrille gefunden.


Dann folgte auch schon meine erste Schwimmstunde. Ich war so nervös, dass ich drohte zu einem Eiszapfen zu verkommen. Aber in der Umkleide habe ich gleich eine Bekanntschaft geschlossen, meisterte die ersten Züge ohne Wasser zu verschlucken, schwamm in meiner Gruppe dann sogar mutig voran (ich sehe den Vorteil darin, keine Füße ins Gesicht zu bekommen) und wir verstanden uns alle. Wir schwimmen ja doch alle im selben Boot.

Zum Schluss der Stunde machten wir überraschender Weise auch schon unsere ersten "richtigen" Kraulversuche (auf die Atmung wurde dabei noch nicht geachtet) und ich merkte gleich, das ist eigentlich richtige Denkarbeit. Ich musste meine ganze Konzentration auf den einen Arm lenken und vernachlässigte dabei, dass der andere sich auch versetzt in Bewegung setzen sollte. Von einem reibungslosen Ablauf bin ich noch "etwas" entfernt.


Ich ging zufrieden aus der ersten Stunde, nahm noch etwas von dem Chlorgeruch auf meiner Haut mit nach Hause und bemerkte erfreut diese angenehme Müdigkeit, die einfach nicht fehlen darf.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen